Wenn Sie herausfinden wollen, wie viel Leistung eine Klimadecke auf den Raumgrund erbringt, dürfen Sie sich nicht allein auf die Nennleistung verlassen:
Ebenso wichtig ist die Größe der aktiven Fläche. Denn jeder inaktive Bereich reduziert die effektive Gesamtleistung.
Nehmen wir an, Sie planen einen Raum mit einem Heizwärmebedarf von 50 W/m². Diesen Raum wollen Sie mit einer Klimadecke beheizen und Sie fragen sich, ob das System Ihrer Wahl den Heizwärmebedarf aus eigener Kraft decken kann. Der Hersteller verspricht eine Nennleistung von 70 W/m², aber genau an dieser Stelle ist Vorsicht geboten. Denn obwohl diese Angabe korrekt ist, bezieht sie sich nur auf den aktiven Teil der Decke (gemäß DIN EN). Auf den gesamten Raumgrund bezogen, kann die Leistung deutlich geringer ausfallen: Je nach System werden nämlich gewisse Flächenanteile überhaupt nicht installiert oder aktiviert. In der Praxis muss dieser inaktive Teil der Deckenfläche mit 0 W/m² berücksichtigt werden.
Wenn also nur 70 % der Deckenfläche aktiv sind, erhält man auf den Raumgrund bezogen auch nur 70 % der Nennleistung – so einfach ist das:
Heizwärmebedarf: 50 W/m²
Nennleistung: 70 W/m²
aktive Fläche: 100 %
Reale Leistung: 70 W/m²
Heizwärmebedarf: 50 W/m²
Nennleistung: 70 W/m²
aktive Fläche: 90 %
Reale Leistung: 63 W/m²
Heizwärmebedarf: 50 W/m²
Nennleistung: 70 W/m²
aktive Fläche: 80 %
Reale Leistung: 56 W/m²
Heizwärmebedarf: 50 W/m²
Nennleistung: 70 W/m²
aktive Fläche: 70 %
Reale Leistung: 49 W/m²
Heizwärmebedarf: 50 W/m²
Nennleistung: 70 W/m²
aktive Fläche: 60 %
Reale Leistung: 42 W/m²
Zum Beispiel sind Bandraster- und Randbereiche in der Regel inaktiv. Dementsprechend bleiben auf den Raumgrund auch nur 60–80 % der Nennleistung übrig.
Wenn man sich diese Leistungseinbußen vor Augen hält, versteht man auch den Vorteil einer vollflächig aktivierten Klimadecke wie der Raum-K Flex: Ihre aktive Fläche entspricht zu 100 % der installierten Fläche. Somit nutzt sie auf den gesamten Raumgrund nahezu die volle Nennleistung.
Manch andere Deckensysteme haben zwar eine etwas höhere Nennleistung, aber sie fallen durch ihre inaktiven Flächen in der effektiven Leistung zurück.
Die reale Leistung auf den Raumgrund muss mindestens so gewählt werden, dass die Lastspitzen im Heiz- und Kühlbetrieb gedeckt werden können.
Aber auch darüber hinaus lohnt sich eine möglichst hohe Gesamtleistung, da sie mit der Systemtemperatur korrespondiert: Bei einer hohen effektiven Leistung liegt die Systemtemperatur näher an der Raumtemperatur und kann mit geringerem Energieaufwand bereitgestellt werden.