Wärme lässt sich günstiger speichern als Strom
Batteriespeicher sind sinnvoll – sie steigern die Rendite einer PV-Anlage – aber sie sind teuer in der Anschaffung. Mit einem Deckenspeicher erzielt man die gleiche Speicherkapazität für einen Bruchteil der Kosten.
Batterie- und Deckenspeicher ergänzen sich
Das ermöglicht Ihnen zum Beispiel, nur einen relativ kleinen Batteriespeicher zu nutzen, der für den Haushaltsstrom ausreicht. Die übrige Energie speichern Sie als Wärme und Kälte in den Massivdecken, weil dort das große Speichervolumen günstiger zu haben ist. Wer also ohnehin eine Betondecke plant oder besitzt, kann durch den Deckenspeicher seine Rendite mit geringeren Investitionskosten steigern.
Die Wärme ist vollständig verwertbar
In deutschen Haushalten macht Wärme über zwei Drittel des Energiebedarfs aus. Demnach ist es gar nicht notwendig, überschüssige Energie in Form von Strom zu speichern. Wenn Sie den überschüssigen Strom stattdessen in Wärme umwandeln und in der Decke puffern, können Sie damit bis zu 84 % des anstehenden Energiebedarfs decken.

Heizwärme für bis zu 5 Tage
In einem Gebäude mit 120 m² Wohnfläche und einer Deckenstärke von 0,22 m speichert ein vollflächig installierter Deckenspeicher rund 360 kWh Wärme. Je nach Dämmung und Außentemperatur kann man dieses Gebäude bei vollem Speicher theoretisch 5 Tage lang beheizen, ohne neue Wärme zu erzeugen.
Konstante Wärmeerzeugung verbessert den COP der Wärmepumpe
Trotzdem ist es empfehlenswert, die Wärmepumpe nicht erst bei Bedarf zu aktivieren, sondern konstant ein wenig zusätzliche Wärme zu erzeugen. Dadurch sind Leistungszahlen bis zu
COP 10 möglich: Es wird also kaum noch Strom benötigt und eine Solaranlage kann diesen geringen Bedarf auch im Winter noch gut abdecken.
Profitablere Photovoltaik und höhere Energieeffizienz
Wie die Grafik zeigt, erzeugen PV-Anlagen beinahe täglich einen Überschuss an Strom: Damit kann man die Wärmepumpe konstant mit hohem Wirkungsgrad betreiben und die thermische Energie bis zum Eigenbedarf in der Decke speichern. So steigert der Deckenspeicher gleichzeitig die Rendite der PV-Anlage und die Energieeffizienz des Gesamtsystems.

Temperaturdifferenz x Gewicht x Speicherkapazität Beton = Speicherkapazität Deckenspeicher
Die gesamte Kapazität des Deckenspeichers ergibt sich aus der Temperaturdifferenz (Speicher zu Raum), seinem Gewicht (Beton-Dichte x Stärke) und der spezifischen Speicherkapazität von Beton. Wir haben folgende Beispielwerte einmal auf obenstehende Formel angewandt.
Temperaturdifferenz: 20 K = Maximale Speichertemp. – Raumtemp. (40 – 20 °C)
Gewicht: 550 kg/m² = Betondichte x Stärke Decke (2500 kg/m³ x 0,22 m)
Speicherkapazität Beton: 0,272 Wh/kgK = Stoffkonstante
Beispielrechnung für die Speicherkapazität dieser Decke:
20 K x 550 kg/m² x 0,272 Wh/kgK = 2,99 kWh/m²
Somit ergibt sich für ein Gebäude dieser Bauart mit 120 m² Wohnfläche eine
Gesamt-Speicherkapazität von 120 m² x 2,99 kWh/m² = 358,8 kWh.
Überschüssiger Windstrom im Ausverkauf
Wenn ein Sturm die Windkraftanlagen ordentlich ankurbelt, produzieren diese einen Überschuss an Strom. Dieser Strom muss unbedingt gespeichert oder verbraucht werden, damit das Netz nicht überlastet. Wenn die Nachfrage dafür zu gering ist, wird der Strom günstiger verkauft, um ihn loszuwerden. Mit einem großen Energiespeicher kann man diese Preisschwankungen zu seinem Vorteil nutzen.
Ein großes Speichervolumen macht sich bezahlt
Energiekosten lassen sich beträchtlich senken, wenn man den Strom hauptsächlich in Tiefpreisphasen einspeichert. Im Extremfall wird man für den Verbrauch sogar bezahlt: Zu Spitzenzeiten wurde die Abnahme einer Megawattstunde schon mit über 60 € vergütet. Eine Wohnanlage mit Deckenspeichern könnte gleich mehrere Megawattstunden auf einmal puffern. Es lohnt sich also, ein großes Speichervolumen zu haben, um die Energie dann einzulagern, wenn sie besonders günstig ist – oder sogar Gewinn abwirft. Ganz zu schweigen davon, dass es ökologisch sinnvoller ist, die überschüssige Energie später zum Heizen und Kühlen zu nutzen, als sie irgendwo zu vernichten.

Mit Deckenspeicher jetzt auch stromgeführt
Für die lokale Energieerzeugung kommen neben PV-Anlagen auch gerne Blockheizkraftwerke zum Einsatz. Diese werden üblicherweise Wärmegeführt betrieben und produzieren dadurch einen Überschuss an Strom, der sich nur teuer speichern lässt. Mit einem Deckenspeicher kann sich das Blockheizkraftwerk dagegen nach dem Strombedarf richten und die überschüssige Wärme oder Kälte günstig speichern. Das steigert den Eigenverbrauch und optimiert die Kosten.
Mit einem Deckenspeicher kann sich das Blockheizkraftwerk dagegen nach dem Strombedarf richten: Das Kraftwerk produziert den Strom genau dann, wenn er benötigt und direkt verbraucht wird. In diesem Fall entsteht die Wärme als Nebenprodukt und wird bis zum Heizbedarf im Betonkern gespeichert.
Da der Deckenspeicher durch seine geringen Investitionskosten eine hohe Speicherkapazität erschwinglich macht, muss keine überschüssige Energie mehr zu schlechten Konditionen in das öffentliche Netz eingespeist werden.